Alle Kinder und Jugendlichen müssen sich mit ihren individuellen Voraussetzungen, sozialen Hintergründen, persönlichen Einschränkungen und Begabungen in der Schule entfalten können. Denn das Recht auf inklusive Bildung sei ein Menschenrecht. Das forderten die Teilnehmenden bei der Abschlusstagung des von IN VIA Deutschland initiierten Projekts „Schule für alle“ gestern in Fulda.
„Schulen müssen sich den Schüler/-innen anpassen und Schulen sind für Schüler/-innen da und nicht umgekehrt. Gemeinsam mit Menschen, die sich für Bildungsgerechtigkeit engagieren, wollen wir inklusive Bildung an Schulen voranbringen“, erklärt die Projektleiterin Gisela Braun.
Getragen durch dieses gemeinsame Ziel hat das Netzwerk „Schule für alle“ die Fachdiskussion bereichert, Strategien zur bildungs- und sozialpolitischen Einflussnahme entwickelt und Schulen bei der Umsetzung unterstützt. Das multiprofessionelle Netzwerk agiert nicht nur auf der Bundesebene, sondern auch in drei Modellregionen mit Sitz in Essen, Freiburg und Quakenbrück, gefördert durch die Aktion Mensch Stiftung.
Im Raum Quakenbrück konnte durch die Erprobung guter inklusiver Methoden und Praktiken Inklusion an Schulen weiter entwickelt werden. In Essen suchten die Netzwerkarbeiter/-innen den Dialog mit der Landespolitik. Freiburg setzte auf öffentlichkeitswirksame Aktionen wie Flashmobs und auf die Kooperation mit Schulleiter/-innen.
Insgesamt sind seit Projektbeginn 2015 über 400 Menschen sowohl aus dem Sozial- als auch dem Bildungsbereich aus 15 Bundesländern aktiv im Netzwerk, davon 63 Schüler/-innen. Damit war auch eines der wichtigen Projektziele erfüllt, nämlich Schüler/-innen als Expert(inn)en in eigener Sache zu beteiligen.
Einig waren sich die 27 Teilnehmenden bei der Tagung: Jede/r von uns ist gefragt, Haltung zu zeigen für eine Schule der Vielfalt. Dies fängt schon bei der Sprache an. Entsprechend kürten die Teilnehmenden am Ende der Veranstaltung ihr Unwort zum Thema inklusive Bildung. Es lautet „I-Kinder“. Dieser Begriff spiegelt ein herabwürdigendes Menschenbild.
Eine wichtige Frage bleibt weiterhin: Was können wir jetzt schon trotz der Rahmenbedingungen in unserer eigenen jeweiligen Verantwortung tun? Das Engagement der Netzwerker/-innen geht nach Projektende weiter. Auch IN VIA Deutschland setzt sich in der Zukunft dafür ein, Schulen gemeinsam mit allen Beteiligten weiter zu entwickeln, gemeinsam zu gestalten und multiprofessionell zusammen zu arbeiten. Damit Vielfalt an Schulen selbstverständlich wird und Bildungsgerechtigkeit Einzug hält.
Pressemitteilung
Mehr Bildungsgerechtigkeit durch eine Schule für alle
Erschienen am:
04.04.2019
Herausgeber:
IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Deutschland e.V.
Geschäftsstelle Freiburg
Karlstr. 40
79104 Freiburg
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Beschreibung